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Universum Student Survey 2021: Das beeinflusst Studierende beim Berufseinstieg

Foto: Olya Kobruseva/pexels.com

Voraussichtliche Lesedauer: 5 minutes

In regelmäßigen Abständen zeigen die Rankings der Employer Branding-Beratung Universum, welche Unternehmen bei Studierenden hoch im Kurs stehen, wo sie später gern einmal arbeiten möchten und welche Aspekte bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers für sie dabei ausschlaggebend sind. So ergab der Universum Student Survey 2021, an dem bundeweit 53.050 Studierende teilgenommen haben: Nachhaltigkeit spielt für die Befragten eine große Rolle.

Über 80 Prozent der Studierenden aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT/Informatik und Naturwissenschaften sagen, Nachhaltigkeit würde ihre Entscheidung für einen Job maßgeblich beeinflussen. Im Fachbereich Naturwissenschaften geben 22 Prozent an, dass das Thema für sie sogar zu den wichtigsten Entscheidungskriterien beim Berufseinstieg zählt. Im Fachbereich Ingenieurwesen trifft das auf 16 Prozent, in den Wirtschaftswissenschaften auf 13 Prozent und in der IT/Informatik auf 10 Prozent der Studierenden zu. Die größte Bedeutung besitzt dabei die ökologische Nachhaltigkeit. Ökonomische und soziale Aspekte sind hingegen weit weniger wichtig.

Pharmaunternehmen steigern ihre Beliebtheit

„Die Daten zeigen, dass sich Nachhaltigkeit zukünftig für Arbeitgeber zu einem Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb um Talente entwickeln könnte. Wichtig dafür ist, dass Nachhaltigkeit im Unternehmen wirklich gelebt wird”, sagt Tina Smetana, Country-Managerin Deutschland bei Universum.

Darüber hinaus gibt der Survey auch Auskunft über die aktuell attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands. Hier zeigt das Ranking: Im Vergleich zu früheren Erhebungen verliert die Automobilbrache weiter an Attraktivität; Banken hingegen steigern ihr Ansehen. Einige Pharmakonzerne sind für Studierende ebenfalls deutlich attraktiver geworden. „Es liegt die Vermutung nahe, dass Unternehmen, die im Umgang mit der Pandemie als relevant wahrgenommen werden und stark in der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, an Attraktivität als Arbeitgeber gewinnen. Wir kennen diesen Zusammenhang aus anderen Krisen und er scheint sich zu bestätigen”, so Smetana. Den größten Sympathie-Zuwachs können dabei die Pharmaunternehmen Pfizer Deutschland und Johnson & Johnson verzeichnen. Die beiden Unternehmen steigen im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften mit 43 und 26 Plätzen deutlich nach oben auf Rang 83 und 66.

Großer Gewinner: Tesla

Für überraschende Verschiebungen an der Spitze der Rankings sorgt in diesem Jahr vor allem Tesla. Das Unternehmen stand Studierenden in der aktuellen Umfrage erstmals als idealer Arbeitgeber zur Auswahl und schafft es direkt unter die Top 5 in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT/Informatik und Naturwissenschaften. So stehen bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften Daimler/Mercedes-Benz weiterhin an der Spitze und auch Porsche bleibt auf Rang 2. Beide Unternehmen verlieren jedoch an Prozentpunkten. Apple klettert einen und die BMW Group zwei Plätze nach oben auf Rang 3 und 4, dann folgt schon Tesla auf Platz 5.

(c) Universum

Bei Studierenden des Ingenieurwesens kann sich Tesla sogar auf Rang 2 positionieren, und damit direkt hinter Porsche (Platz 1). Der Automobilhersteller verteidigt damit seinen ersten Platz, während Audi, Daimler/Mercedes-Benz und die BMW Group jeweils einen Platz nach unten rutschen auf die Ränge 3 bis 5. Google ist nach wie vor der attraktivste Arbeitgeber für Studierende im Fachbereich IT/Informatik. Apple macht einen Platz gut, landet auf Rang 2 und somit vor Tesla auf Platz 3. Microsoft fällt 2 Plätze auf Rang 4 und steht vor SAP auf Platz 5. Unter den Top 5 der Naturwissenschaftsstudierenden gibt es lediglich eine Änderung: Tesla positioniert sich auf Rang 4. Die Max-Planck-Gesellschaft, Bayer und die Fraunhofer-Gesellschaft verteidigen ihre Plätze 1 bis 3. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hält sich auf Rang 5.

Remote Work nicht bei allen beliebt

Beim Thema Remote Work ergibt sich kein einheitliches Bild. Während Studierende aus dem Fachbereich IT/Informatik hier erwartungsgemäß sehr großes Interesse bekunden (71 Prozent), trifft dies bei Befragten der Wirtschaftswissenschaften und des Ingenieurwesens auf jeweils nur rund die Hälfte zu. 59 Prozent der Naturwissenschaftler*innen können sich dagegen gut vorstellen, remote zu arbeiten.

„Dieser relativ hohe Anteil an Studierenden, die kein Interesse an Remote Work haben, hat uns überrascht. Allerdings kann das eine Auswirkung der Pandemie sein. Viele Studierende sehnen sich in Anbetracht der Corona-Beschränkungen möglicherweise nach sozialen Kontakten. Deshalb wird es spannend, wie sich die Situation zukünftig entwickelt, wenn der regelmäßige soziale Austausch auf dem Campus wieder stattfindet“, so Smetana. Isolation und fehlende soziale Kontakte zu Teammitgliedern werden im Zusammenhang mit Remote Work in allen vier Fachbereichen als größte Sorgen genannt. Rund die Hälfte der Studierenden, die an Remote Work interessiert sind, befürchten dies. Nur etwas weniger von ihnen sorgen sich, dass das Onboarding in die Organisation weniger effizient sein könnte.

Berufseinstieg und Corona-Krise: Studierende sind recht gelassen

Auf die Frage, ob die Corona-Pandemie und die ökonomische Entwicklung einen Einfluss auf ihre Karriere haben wird, sind sich ein Drittel der Studierenden nicht sicher. Knapp die Hälfte der Befragten in den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwesen sehen ihre Karriere beeinflusst. In den Fachbereichen IT/Informatik und Naturwissenschaften trifft das auf gut ein Drittel zu. „Der Einfluss von Covid-19 ist insgesamt in vielen Bereichen weniger stark ausgefallen, als wir das erwartet hatten. Das könnte daran liegen, dass die stärksten ökonomischen Auswirkungen der Pandemie von vielen Studierenden als nicht relevant betrachtet werden, weil der Einstieg ins Arbeitsleben noch zu weit weg ist“, mutmaßt Smetana. Dafür spricht unter anderem, dass gut ein Drittel derjenigen, die sich im letzten Jahr vor dem Abschluss befinden, angeben, anschließend weiterstudieren zu wollen.

Über den Universum Student Survey 2021 in Deutschland

Für den Universum Student Survey 2021 wurden zwischen Oktober 2020 und März 2021 insgesamt 53.050 Studierende an 236 Hochschulen in Deutschland befragt. Auf dieser Basis erstellte die Employer Branding-Beratung Universum die Arbeitgeberrankings für verschiedene Studienrichtungen: Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT/Informatik, Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften und Medizin/Gesundheitswissenschaften. Die Befragten gaben unter anderem Auskunft dazu, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, nach welchen Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und welche langfristigen Karriereziele sie verfolgen. Weitere Informationen und Rankings gibt es hier.

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