Hochschulmarketing ist ein Teilbereich des Personalmarketings und bezieht sich auf Strategien, die eine starke und positive Markenwahrnehmung unter Studierenden und Absolventen erzeugen sollen. Das Hauptziel ist es, qualifizierte und talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen zu gewinnen.
Warum ist Hochschulmarketing heutzutage so wichtig?
Hochschulmarketing hat in der heutigen, immer wettbewerbsintensiveren Arbeitswelt eine besondere Bedeutung erlangt. Angesichts des Fachkräftemangels und der steigenden Anforderungen an spezialisierte Kenntnisse und Fähigkeiten müssen Unternehmen proaktiv handeln, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten.
Die Demografie ändert sich und der „War for Talents“ ist härter denn je. Es gibt weniger junge Menschen, die auf den Arbeitsmarkt kommen, und diese Generation hat eine völlig andere Erwartungshaltung an Arbeitgeber als ältere Generationen. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, diese talentierten Nachwuchskräfte nicht nur zu finden und anzusprechen, sondern auch zu überzeugen und langfristig an sich zu binden. Hochschulmarketing ist hierbei ein wesentliches Instrument.
Das Hochschulmarketing ermöglicht es Unternehmen, direkt mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten und ihnen Einblicke in ihre Unternehmenskultur, Werte und Karrieremöglichkeiten zu geben. Durch die Etablierung als attraktiver Arbeitgeber auf dem Campus können Unternehmen ein positives Arbeitgeberimage schaffen und Studierende frühzeitig für sich gewinnen.
Ziele von Hochschulmarketing
Die Ziele von Hochschulmarketing sind vielfältig:
- Aufbau von Arbeitgebermarkenbewusstsein: Ein Hauptziel des Hochschulmarketings ist es, das Bewusstsein und die Kenntnis der Unternehmensmarke unter Studierenden und Absolventen zu erhöhen. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen als bevorzugter Arbeitgeber wahrgenommen wird und sich von Mitbewerbern abhebt.
- Talentsuche und -gewinnung: Hochschulmarketing erhöht die Chance, qualifizierte, talentierte und motivierte Studierende und Absolventen für Praktika, Traineeprogramme und Vollzeitstellen zu gewinnen.
- Aufbau von Talentpools: Durch frühzeitiges Engagement können Unternehmen langfristige Beziehungen zu potenziellen Mitarbeitern aufbauen und so einen Pool von Talenten für zukünftige Rollen sicherstellen.
- Beziehungsmanagement: Hochschulmarketing hat zudem die Funktion, starke Beziehungen zu Hochschulen und Universitäten aufzubauen und zu pflegen. Dies kann durch die Zusammenarbeit mit Fakultäten, Karrierezentren und studentischen Organisationen erreicht werden.
Zielgruppe von Hochschulmarketing
Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2000er Jahre, bildet die Kernzielgruppe des Hochschulmarketings. Als Digital Natives sind die Angehörigen der Gen Z technisch versiert und erwarten, dass Informationen schnell und mobil zugänglich sind. Sie legen Wert auf Authentizität und Transparenz von Unternehmen, weshalb es wichtig ist, ehrlich über Unternehmenswerte und -kultur zu kommunizieren. Vielfalt, Inklusion und soziale Verantwortung sind ihnen ebenfalls sehr wichtig. Darüber hinaus streben sie nach persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung, schätzen eine ausgewogene Work-Life-Balance und legen Wert auf Sicherheit und Stabilität im Berufsleben. Für erfolgreiches Hochschulmarketing ist es daher entscheidend, diese Eigenschaften und Bedürfnisse der Generation Z zu berücksichtigen und Botschaften und Angebote entsprechend anzupassen.
Maßnahmen im Hochschulmarketing
Um das Interesse der Studierenden und Absolventen am Unternehmen zu wecken, eine positive Arbeitgebermarke aufzubauen und letztendlich talentierte Nachwuchskräfte zu gewinnen, gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Karrieremessen und Hochschulveranstaltungen: Unternehmen können an Karrieremessen und Hochschulveranstaltungen teilnehmen, um sich direkt mit Studierenden und Absolventen zu vernetzen.
- Partnerschaften mit Hochschulen: Durch Partnerschaften mit Hochschulen können Unternehmen Beziehungen zu Fakultäten aufbauen und sich direkt an Studierende wenden.
- Praktika und Traineeprogramme: Unternehmen können Praktika und Traineeprogramme anbieten, um Studierenden praktische Erfahrungen und Einblicke in das Unternehmen zu ermöglichen.
- Hochschulmagazine: Durch die Veröffentlichung von Artikeln, Advertorials und Anzeigen in Hochschulmagazinen lässt sich punktgenau eine breite Leserschaft von Studierenden erreichen.
- sozialen Medien und Influencer Marketing: Unternehmen können soziale Medien nutzen, um über Unternehmenskultur, Mitarbeitererlebnisse und Karrieremöglichkeiten zu informieren. Mit Hilfe von Studenten-Influencern auf Plattformen wie Instagram oder YouTube lassen sich Studierende auf authentische Weise ansprechen. Ein Influencer könnte zum Beispiel einen Tag im Leben eines Praktikanten in einem bestimmten Unternehmen darstellen.
- TikTok-Kampagnen: TikTok gehört zu beliebtesten Plattformen der Generation Z. Mit kreativen und ansprechenden Videos kann man hier die Aufmerksamkeit potenzieller Nachwuchskräfte gewinnen. Eine Möglichkeit könnte eine Challenge sein, bei der Studierende dazu aufgerufen werden, ihre eigenen Videos zum Thema Karriere zu erstellen.
- Podcasts: Durch die Schaffung von unternehmenseigenen Podcasts rund um Karrierethemen kann man Studierende auf informative und unterhaltsame Weise ansprechen.
- Lernvideos und Tutorials: Das Schalten von Anzeigen in Online-Lernvideos ist eine weitere effektive Maßnahme. Durch die Platzierung in thematisch passenden Tutorials, beispielsweise Programmier-Tutorials für IT-Unternehmen, erreicht man direkt eine relevante Zielgruppe.
- Stipendien und Sponsoring: Unternehmen können Stipendien und Sponsoring von studentischen Veranstaltungen anbieten, um ihre Präsenz auf dem Campus zu erhöhen. Beispiel: Microsoft vergibt Stipendien an Studierende, die in technischen Bereichen studieren.
- Gastvorträge und Workshops: Unternehmen können Gastvorträge und Workshops anbieten, um Studierende über branchenspezifische Themen zu informieren und gleichzeitig das Unternehmensprofil zu stärken.
- Fallstudien-Wettbewerbe: Durch das Sponsoring oder die Ausrichtung von Fallstudien-Wettbewerben können Unternehmen Studierende dazu anregen, praktische Probleme zu lösen und gleichzeitig ihre Marke stärken.
- Mentoring-Programme: Durch Mentoring-Programme können Studierende von erfahrenen Mitarbeitern lernen und gleichzeitig eine Beziehung zum Unternehmen aufbauen.
Externe Hilfe: Agenturen für Hochschulmarketing
Agenturen für Hochschulmarketing spielen eine wichtige Rolle, indem sie Unternehmen dabei unterstützen, gezielte und effektive Marketingstrategien zu entwickeln, um Studierende und Absolventen anzusprechen. Diese Agenturen verfügen über umfangreiches Wissen und Erfahrung im Bereich des Hochschulmarketings und verstehen die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der studentischen Zielgruppe.
Sie bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen an, einschließlich der Entwicklung von Employer Branding-Strategien, der Organisation von Karrieremessen und -veranstaltungen, der Gestaltung und Umsetzung von Social Media-Kampagnen und der Produktion von zielgruppenspezifischem Content.
Agenturen für Hochschulmarketing arbeiten eng mit den Unternehmen zusammen, um ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die dazu beitragen, ihre Präsenz an Hochschulen zu stärken, ihr Arbeitgeberimage zu verbessern und letztendlich talentierte Nachwuchskräfte für das Unternehmen zu gewinnen.