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Diese 10 Recruiting-Trends werden das Jahr 2023 bestimmen

Estimated reading time: 7 minutes

Foto: Edmond Dantès/pexels.com

Schmieden Sie auch gerade HR-Pläne für das nächste Jahr? Im Recruiting sollten Sie dabei vor allem folgende Trends im Blick haben. Denn gerade in der Personalgewinnung hängt Erfolg von zeitgemäßem Handeln ab.

1. Proaktiv Kandidat:innen suchen

Die Rolle von Personalvermittler:innen hat sich in den letzten Jahren komplett gewandelt. Manche Berufsgruppen sind mittlerweile so stark umworben, dass es die klassische Bewerbung um eine offene Stelle kaum noch gibt. Durch den Fachkräftemangel wird dies zukünftig wohl im Großteil der Branchen zur Regel werden. Damit wächst die Bedeutung des Recruitings enorm. Wer in diesem Bereich arbeitet, wird mehr und mehr zum Gesicht des Unternehmens. Ohne eigenes Zutun auf eine Flut an Bewerber:innen warten – die Zeiten sind vorbei. Um Personal zu finden und so die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu sichern, müssen Recruiter:innen proaktiv nach außen gehen und jeden Stein umdrehen.

2. Die Generation Z kommt

Einige Mitglieder der Generation Z, junge Menschen also, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, verlassen langsam die Uni und treten in den Arbeitsmarkt ein. Ein wichtiger Trend im Recruiting heißt daher: Neues ausprobieren, sich weiterentwickeln, versuchen, Schritt zu halten. Denn sie sind Digital Natives, kennen keinen Leben ohne Internet und lassen sich daher durch so manch klassische Rekrutierungsmethode nicht erreichen. Facebook ist für sie ein „alter Hut“. Lieber ist man bei Instagram. Noch ein bisschen lieber bei TikTok. Testen, ob Social Media-Recruiting auch auf dem Videoportal funktioniert, Mobile Recruiting ausbauen und Online-Bewerbungsprozesse optimieren, Ideen für Events entwickeln, die sowohl digital als auch vor Ort an der Uni die Generation Z anziehen: In den nächsten Jahren wird die neue Zielgruppe wohl so einiges in Sachen Personalgewinnung verändern.

3. Automatisierung von Recruiting-Prozessen

Recruiter:innen haben enorm viel zu tun und sollten zukünftig ihre wertvolle Zeit immer weniger an Routine-Aufgaben verschwenden. Denn viele davon können gut und gerne auch von speziellen Tools und Software-Lösungen erledigt werden. Hierzu gehören automatische E-Mails (z. B. für Eingangsbestätigung, Zusage und Absage), das parallele Veröffentlichen von Jobanzeigen auf mehreren Plattformen (Multiposting) und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Zum Beispiel in Form eines Chatbots, der Besucher:innen der Karriereseite 24/7 für erste Fragen zur Verfügung steht, oder für die schnelle Analyse von digitalen Bewerbungen hinsichtlich der Frage, wie gut offene Stelle und Interessent:in zusammenpassen. Zeitsparend, effektiv und damit unverzichtbar ist zudem die Verwendung einer guten Bewerbermanagement-Software. Mit dieser lässt sich der gesamte Bewerbungsprozess koordinieren – von der Terminierung des Vorstellungsgesprächs bis hin zur Erstellung des Arbeitsvertrags. Auch komplizierte Excel-Tabellen gehören damit der Vergangenheit an, denn mit der Software hat man wichtige Daten und KPIs wie den Cost-per-Hire stets im Blick.

4. Aufbau und Pflege eines Talent Pools

Weitsicht ist einer der bedeutendsten Trends im Recruiting. Ein Student hat einen vielversprechenden Lebenslauf, braucht aber noch drei Semester bis zum Abschluss? Eine interessante Kandidatin hat aktuell einen Job, denkt aber durchaus über einen Wechsel nach? Für derartige Fälle braucht es einen Talent Pool, um vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt zwei offene Stellen mit ihnen zu besetzen. Bis dahin gilt es, eine nachhaltige Beziehung aufzubauen. Hilfreich ist hierfür eine sogenannte CRM-Software (Candidate Relationship Management). Damit lassen sich Kontakte, die zum Beispiel über Social Media zustande gekommen sind, an einem Ort sammeln sowie Maßnahmen wie regelmäßige Job-Newsletter oder Event-Einladungen koordinieren.

5. Persönlicher Kontakt bleibt konkurrenzlos

Bei aller Automatisierung und Standardisierung: Der Faktor Mensch ist nach wie vor wichtig. Vor allem potenzielle Kandidat:innen aus der Generation Z legen großen Wert auf persönlichen Kontakt und sind eher abgeschreckt, wenn lediglich Standard-Mails in ihrem Postfach landen und so das Gefühl aufkommt, eine bloße Nummer zu sein. Nachdem zum Beispiel der Chatbot eine Vorauswahl getroffen hat, schlägt daher die Stunde der Recruiter:innen. Professionell, emphatisch und authentisch gilt es jetzt, eine Beziehung aufzubauen, die mögliche Nachwuchskraft für die Stelle und das Unternehmen zu begeistern und – wenn das geklappt hat – die Candidate Experience von Anfang an so positiv wie möglich zu gestalten.

6. Social Recruiting optimieren

Social Recruiting ist gekommen, um zu bleiben, und ist daher auch 2023 ein Trend. Dabei sollten Recruiter:innen in zwei Bereichen verstärkt aktiv werden. Nr. 1.: Performance Recruiting, also die zielgruppengenaue Platzierung von Werbemaßnahmen in Bild, Text oder Video auf Facebook, Instagram, YouTube, Xing oder LinkedIn. Schlanke und schnelle Bewerbungsmöglichkeiten per Smartphone oder Tablet und die One-Click-Bewerbung sollten hier mitgedacht werden. Nr. 2.: Active Sourcing. Hierbei sprechen Recruiter:innen eventuell passende Kandidat:innen direkt an und bauen über Reaktionen auf Postings oder das Interesse am Lebenslauf einen ersten lockeren Kontakt auf. Indem regelmäßig über Jobchancen informiert und zu Events eingeladen wird, wird dieser über die Zeit vertieft und in den Talent Pool aufgenommen. 

7. Employer Branding ist unentbehrlich

Wie erfolgreich das Recruiting läuft, hängt verstärkt davon ab, wie gut der Bereich Employer Branding Vorarbeit leistet. Denn die Größe der Markenbekanntheit, das öffentliche Image und die Employer Value Proposition (EVP), also das Werteversprechen des Arbeitgebers an seine Belegschaft, sind für Recruiter:innen grundlegende Tools. Deutschlandweit berühmt zu sein für ein bestimmtes Produkt; der Ruf, hochmodern zu forschen und Zukunftstechnologien zu entwickeln; eine Firmenphilosophie, die auf Familienfreundlichkeit und flache Hierarchien setzt: All das sind Argumente, mit denen das Recruiting Talente für eine Karriere im Unternehmen begeistern kann.

8. Hybride Arbeitsmodelle werden Standard

Wenn die Corona-Pandemie etwas Gutes hervorgebracht hat, dann ist es die Aufwertung und Normalisierung von Remote Work. Die Pflicht, jeden Tag der Woche im Büro zu sitzen, ist vielerorts gefallen. Wer auch mal im Homeoffice arbeitet, wird nicht mehr misstrauisch beäugt und als Faulpelz betrachtet. Für Unternehmen und speziell den Bereich Recruiting bedeutet das: Hybride Arbeitsmodelle sind so populär wie nie und werden von Bewerber:innen mehr und mehr vorausgesetzt und als Standard angesehen. Arbeitgeber, die sich diesem Trend verschließen, sinken in der Gunst oder und werden weniger wahrgenommen, weil viele bei der Jobsuche „Vollzeit im Büro“ von vorneherein herausfiltern.  

9. Mehr Vielfalt rekrutieren

Je diverser, desto erfolgreicher: Studien zeigen immer wieder, dass Unternehmen, die auf eine vielfältige Belegschaft setzen, innovativer sind und profitabler wirtschaften als solche, die keinen Wert auf Diversity und Inklusion legen. Diesem Trend sollte man daher unbedingt auch im Recruiting folgen. Ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung, Religionszugehörigkeit und Behinderung: Mehr Talente gewinnt, wer ihrer Unterschiedlichkeit offen und wertschätzend begegnet und niemanden ausschließt. Was könnte man tun? Zum Beispiel Stellenanzeigen inklusiver gestalten und auf jeglichen Plattformen glasklar deutlich machen, dass alle vorurteilsfrei willkommen sind. Spezielle Netzwerk fördern und in diesen aktiv sein. Und natürlich Chancengleichheit, Inklusion, Familien- und LGBTQ+-Freundlichkeit in die Unternehmens-DNA aufnehmen und im Arbeitsalltag praktisch umsetzen.

10. Karriereseite mit hoher Usability

Die Karriereseite ist ein wichtiges Recruiting-Werkzeug und bestimmt oft, welchen ersten Eindruck ein Unternehmen auf potenzielle Bewerber:innen macht. Daher sollte sie attraktiv und informativ sein – und vor allem die Jobsuche nicht zu einer Wissenschaft machen. Erkennen Zielgruppen wie Studierende, Young Professionals und Berufserfahrene auf einen Blick ihren Bereich? Ist der Freie-Stellen-Filter intuitiv bedienbar und der Weg bis zum Absenden der Online-Bewerbung leicht verständlich? Gibt es eine Chatfunktion für eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme und einen integrierten Talent Pool, in dem man sich ohne große Umstände registrieren kann? Läuft auch die mobile Version einwandfrei? All das senkt Hürden und erhöht damit die Chance auf Bewerbungen.

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