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Foto: Los Muertos Crew/pexels.com
Influencer*innen sind schon lange nicht mehr nur 16-Jährige, die Kosmetika in die Kamera halten oder Fotos ihrer letzten Klamotten-Shoppingtour posten. Mit ihrer Reichweite von rund 5000 Follower*innen aufwärts sind viele von ihnen einflussreiche Meinungsmacher in den sozialen Medien. Doch was bringt Influencer-Marketing als Teil einer Personalgewinnungsstrategie? Sowohl was das Recruiting neuer Mitarbeiter*innen betrifft, als auch bezogen auf den langfristigen Aufbau einer positiven Arbeitgebermarke?
1. Durch Influencer-Marketing sticht man (noch) heraus
Influencer-Marketing findet man auf Social-Media-Plattformen an jeder Ecke. Allerdings geht es dabei vor allem darum, Produkte zu bewerben, den Verkauf anzukurbeln und Umsätze zu steigern. Die Zusammenarbeit mit Influencer*innen, um Karrierewege aufzuzeigen und die eigene Arbeitgebermarke bekannter zu machen, ist hingegen ein noch relativ unbeackertes Feld. Noch ist der Markt nicht durch Aktionen von Mitbewerbern überschwemmt. Noch ist Influencer-Marketing im Personalmarketing demnach so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal, das ein Unternehmen aus der Masse heraushebt.
2. Influencer*innen verströmen Glaubwürdigkeit
Eine auf LinkedIn oder in einer Jobbörse veröffentlichte Stellenanzeige ist das, was sie ist – eine informative Beschreibung einer Position und der Qualifikationen, die von Kandidat*innen erwartet werden. Anders bei Influencer*innen: Indem diese zum Beispiel von einem bestimmten Job erzählen, kommuniziert man mit der Zielgruppe auf eine völlig neue Art und Weise. Nämlich zu ihren Bedingungen, durch Influencer*innen, denen diese aktiv und bewusst folgt. Wer dies tut, vertraut in der Regel auf deren Urteil und schenkt Vertrauen wie gegenüber einem Freund oder einer Freundin. Das strahlt natürlich auch auf das werbende Unternehmen ab und erhöht die Glaubwürdigkeit.
3. Man erreicht die junge Zielgruppe effektiver
Natürlich: Nach wie vor sind Jobbörsen, Fachmagazine, Karriere-Webseiten von Unternehmen oder Plattformen wie LinkedIn Anlaufstellen Nr. 1, wenn es um Informationen zur Berufswelt geht. Da der Arbeitsmarkt heutzutage jedoch kandidatengetrieben ist, muss man dort hingehen, wo sich die Kandidat*innen im Alltag am meisten aufhalten: auf Instagram und Facebook, auf TikTok, YouTube und Twitch. Influencer*innen haben dabei die Funktion, einen direkten Draht zur gewünschten Zielgruppe herzustellen. Und das mit einer großen Reichweite und wenig Streuverlust.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Handelsunternehmen können in der Instagram-Food- und Fashion-Community potenzielle Nachwuchskräfte ansprechen. Wer offene IT-Stellen zu bieten hat, findet passende Kandidat*innen womöglich bei den Gamer*innen auf Twitch. Firmen, die Ingenieur*innen suchen, dürften durch Kooperationen mit bloggenden Tech-Influencer*innen ihre Zielgruppe erreichen.
Wichtig ist, von Anfang sicherzustellen, dass die Profile, mit denen zusammengearbeitet wird, auch zum Unternehmen passen. Allerdings kann es auch spannend und erfolgsversprechend sein, „Fachfremde“ zu engagieren. Beispiel: die Berliner Polizei und der Influencer Aaron Troschke. Der YouTuber machte dort ein dreimonatiges Praktikum und dokumentierte seine Erfahrungen auf seinen Kanälen. In Zukunft werden für solche „Karriere-Insights“ vor allem Kurzvideos auf TikTok und Instagram Reels an Bedeutung gewinnen.
4. Vor allem interne Influencer*innen stärken die Arbeitgebermarke
Wenn es um Influencer-Marketing im Zusammenhang mit Employer Branding geht, sollte man den Blick allerdings zuerst nach innen wenden und die eigenen Mitarbeiter*innen in den Fokus nehmen. Das heißt, eine Unternehmenskultur schaffen, durch die Mitarbeiter*innen so zufrieden sind, dass sie ihre Eindrücke mit der Familie, ihren Freunden und sogar in ihren sozialen Netzwerken teilen. Mundpropaganda ist im Employer Branding nicht zu unterschätzen.
Dies lässt sich auch werblich nutzen: Zufriedene Mitarbeiter*innen, die als Testimonials eingesetzt zum Beispiel Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben, sind die authentischsten Marken-Botschafter und glaubhafter als jede*e externe*r Influencer*in.