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Gamification im Recruiting

Foto: pixabay.com

Voraussichtliche Lesedauer: 3 minutes

Ob Produkteinführung, Gesundheitsmanagement, Weiterbildung oder Teambuilding: Überall – online wie offline – begegnen uns heute Gaming-Elemente. Auch im Recruiting ist Gamification längst angekommen und bereichert den Anwerbungs- und Bewerbungsprozess.

Was bedeutet Gamification im Recruiting?

Gamification ist ein Marketing-Begriff und meint die Anwendung von spieltypischen Elementen in einem Kontext, der eigentlich rein gar nichts mit Spielereien zu tun hat. Es wird also versucht, spielerisch ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Ganze geht übrigens bis ins Jahr 1999 zurück. Damals nutzte das US-Militär das Online-Videospiel „America‘s Army“, um den Rekrutierungsprozess zu gamifizieren. Durch das Spielen sollten potenzielle Kandidat*innen herausfinden, ob der Job in der Armee ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. Seitdem integrieren Unternehmen weltweit Gamification als Ansatz innerhalb der Personalbeschaffung.

Was leistet Gamification im Recruiting?

Gamification ist heute eine praktikable Methode, um Mitarbeiter*innen auszuwählen, zu gewinnen, einzuarbeiten und im Unternehmen zu entwickeln. Recrutainment-Ansätze wie Selbsttests oder Online-Spiele können Recruiter*innen dabei helfen, Persönlichkeitsmerkmale der Bewerber*innen zu erkennen und zu bestimmen, ob sie für die entsprechende Position infrage kommen. Es erleichtert somit die Vorauswahl. Die Analyse von Klicks und Mausbewegungen lässt zum Beispiel darauf schließen, wie Kandidat*innen Entscheidungen treffen oder ob sie die Fähigkeit einer Führungskraft mitbringen.

Möglicherweise kommen in einem solch entspannten Umfeld auch Eigenschaften zutage, die durch einen Lebenslauf oder während eines Vorstellungsgesprächs nur schwer zu eruieren sind. Bewerber*innen wiederum können sich besser selbst einschätzen, bekommen einen „Vorgeschmack“ auf den Arbeitsalltag im Unternehmen, und haben im Idealfall sogar Spaß – was der Candidate Experience zuträglich ist, den Auswahlprozess auflockert, ein innovatives Arbeitgeber-Image vermittelt und so zum Bewerben animiert.

Beispiele für Gamification im Recruiting

Allianz

Mit dem „Karrierematcher“, einem simplen Ja-/Nein-Test, bietet der Versicherungskonzern Studierenden und Absolvent*innen Orientierung bei den verschiedenen Arten des Berufseinstiegs. Anhand des „Kulturmatchers“ wird hingegen der Person-Organization-Fit geprüft, also ob man mit der Unternehmenskultur der Allianz konform geht.

Unilever

Beim niederländisch-britischen Konsumgüterunternehmen spielen Kandidat*innen eine Reihe von Spielen, durch die zum Beispiel ihre Argumentationsweise und ihr logisches Denken bewertet werden. Dies gibt Hinweise darauf, ob sie für den Job, für den sie sich beworben haben, geeignet sind.

Google

Um herausragende Talente zu finden und für sich zu gewinnen, organisiert der Technologieriese den „Google Code Jam“, einen Programmierwettbewerb. Bei diesem müssen in einem bestimmten Zeitraum verschiedene algorithmische Probleme gelöst werden.

Siemens

Das deutsche Industrieunternehmen hat vor einigen Jahren das interaktive Online-Spiel „Plantville“ im Recruiting-Prozess eingesetzt. In einer virtuellen Fabrik konnten angehende Ingenieur*innen ihre Fähigkeiten als Anlagenmanager*innen testen.

Marriott Hotel

Das Hotelunternehmen hat im Rahmen seiner Recruitment-Gamification-Strategie ein Spiel zum Thema Hotel entwickelt, bei dem Bewerber alle Aufgaben eines Hotelküchenmanagers erledigen müssen. Die Spieler lernen so die Arbeitsumgebung kennen und Marriott kann – abseits traditioneller Einstellungsmethoden – die Eignung von Kandidat*innen im Voraus beurteilen.

In zahlreichen Unternehmen kam zudem schon das 20-minütige Spiel „Wasabi Waiter“ zum Einsatz. Hier schlüpfen Kandidat*innen in die Rolle eines Kellners in einem Sushi-Restaurant. Am Ende sollen sich so Aussagen über Charakteristika wie soziale Intelligenz, Beharrlichkeit oder Risikobereitschaft treffen lassen. Ebenfalls schon im Recruiting angekommen: Escape Games. Das Tech-Unternehmen Emeraude Escape beispielsweise baut physische oder virtuelle Escape Rooms, in denen sich Soft Skills wie Teamarbeit und Leadership, wie Eigeninitiative und Konfliktmanagement austesten lassen.

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