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Generation Z

Wie Tickt Die Gen Z Und Was Zeichnet Sie In Bezug Auf HR Und Recruiting Aus?

Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die sogenannte Generation Z (oder kurz: Gen Z), bestehend aus jungen Menschen, die aktuell in den Arbeitsmarkt eintreten, andere Werte und Erwartungen aufweisen als ihre Vorgänger. Dies führt zu neuen Herausforderungen im Personalbereich, bietet aber auch neue Möglichkeiten und Chancen.


Definition: Was ist die Generation Z?

Der Begriff Generation X wurde in den frühen 1950er Jahren von dem US-amerikanischen Fotografen Robert Capa eingeführt. Er verwendete den Begriff in einer Foto-Reportage, und die Bezeichnung hat sich seitdem durchgesetzt. Nach der Generation X folgte die Generation Y und auf sie die Generation Z. Zu den Vorgängergenerationen zählen auch die sogenannten Babyboomer. Die Verwendung der Generationenbegriffe variiert, aber in der Regel werden sie wie folgt eingeteilt:

  • Babyboomer: geboren zwischen 1943 und 1964
  • Generation X: geboren zwischen 1965 und 1978
  • Generation Y: geboren zwischen 1979 und 1998
  • Generation Z: geboren ab Mitte/Ende der 1990er Jahre 1999
  • Generation Alpha: geboren ab 2010

In den letzten 20 Jahren mussten sich Arbeitgeber aufgrund unterschiedlicher Verhaltensweisen und Wertvorstellungen der Generationen X und Y anpassen. Dies beeinflusste das Recruiting, die Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung. Die Generation X galt als ehrgeizig, ambitioniert, materialistisch, aber auch skeptisch und zurückhaltend. Im Gegensatz dazu brachte die Generation Y Veränderungen im Arbeitsmarkt mit sich, da sie technologieaffin, ichbezogen und oft weniger an ihren Arbeitgeber gebunden war. Allerdings galt sie auch als positiver, teamfähiger und idealistischer.

Die Generation Z bringt vollkommen neue Voraussetzungen in die Arbeitswelt ein. Bereits seit ihrer frühesten Kindheit sind diese jungen Menschen daran gewöhnt, eine Vielzahl digitaler Informationen zu verarbeiten und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Obwohl Mitglieder der Gen Y teilweise schon als „Digital Natives“ bezeichnet wurden, trifft dies auf die Gen Z noch stärker zu. Sie wächst im Herzen der digitalen Welt auf und ist stolzes Mitglied einer 24/7-vernetzten Online-Community. Virtuelle Kontakte werden oft als ebenso wichtig erachtet wie persönliche Beziehungen.

Eine eindeutige Trennung zwischen der realen und virtuellen Welt existiert nicht mehr. Beide Welten verbinden sich zu einer Einheit, in der soziale Netzwerke, WhatsApp, Blogs und Foren nahtlos in den Alltag integriert und über das Smartphone ständig zugänglich sind. Handy und Laptop, Facebook und Skype sind fester Bestandteil des Lebens. Inhalte werden online geteilt und Informationen aus dem Internet bezogen. Die digitale Technologie wird als selbstverständliche Erweiterung des eigenen Selbst und der eigenen Fähigkeiten betrachtet.

Natürlich ist nicht jeder junge Mensch, der ab Mitte bzw. Ende der 1990er Jahre geboren wurde, auf die gleiche Art und Weise geprägt. Dennoch ist eines sicher: Die Generation Z ist mit den Möglichkeiten einer digital vernetzten Welt aufgewachsen. Online-Diskussionen, Austausch und Interaktion sind Bestandteil ihres täglichen Lebens. Es wird mehr verglichen und hinterfragt als in früheren Generationen.

Erwartungen der Generation Z an die Arbeitswelt

Die Generation Z zeichnet sich durch unterschiedliche Erwartungen, Weltanschauungen und Wertvorstellungen aus. Sie ist in einem einzigartigen Kontext aufgewachsen, in dem Kinder im Fokus standen, in Entscheidungsprozesse einbezogen wurden und ermutigt sowie gelobt wurden. Die Förderung des Selbstbewusstseins spielte eine zentrale Rolle. Diese Erwartungen spiegeln sich auch im Jugendmarketing wider. Die Generation Z strebt nach Unabhängigkeit und geht neugierig, aufgeschlossen und technikaffin auf ihre berufliche Zukunft zu, wobei sie einen ausgewogenen Mix aus Arbeit und Freizeit anstrebt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die junge Generation weniger leistungsbereit ist. Vielmehr bedarf es einer anderen Art der Motivation. Studien zeigen, dass Gehaltshöhe und der mit dem Job verbundene Status für die Generation Z weniger wichtig sind. Stattdessen stehen Selbstverwirklichung, Freude am Beruf, ein positives Arbeitsklima und ein passendes Arbeitsumfeld im Fokus. Dieser Ansatz wird auch im Recruitainment verfolgt, bei dem Bewerber im Vorfeld hinsichtlich ihrer Interessen, Fähigkeiten und teilweise auch ihrer Visionen und Loyalität befragt werden.

In zukünftigen Generationen werden junge Menschen nicht mehr den gleichen Wohlstand erleben, der vor 20 bis 30 Jahren vorherrschte. Die Generation Z verkörpert diesen Wandel und muss nun eigene Lösungen entwickeln und Werte etablieren. Jugendliche sind in der Regel impulsiv, abenteuerlustig und verspüren ein starkes Verlangen nach persönlicher Entfaltung.

Die Generation Z ist hier keine Ausnahme. Obwohl sich die Generationen wandeln, bleiben einige Werte der vorangegangenen Generationen bestehen. Der Trend zeigt jedoch klar, dass sich bestimmte Werte verstärkt durchsetzen. Dazu zählen:

  • das Streben nach persönlicher Entfaltung und gleichzeitig nach unbefristeten Verträgen
  • große Ängste in Bezug auf die eigene Zukunft
  • eine geringere Identifikation mit bekannten Führungspersönlichkeiten
  • ein Bedürfnis nach Flexibilität und Veränderung in der Arbeitswelt
  • Begriffe wie Work-Life-Balance oder Familienfreundlichkeit verlieren an Bedeutung, da sie oft von Arbeitgebern versprochen, aber nicht umgesetzt werden.
  • Führungsverantwortung wird zunehmend weniger attraktiv, während Freizeit einen höheren Stellenwert einnimmt.
  • Die Arbeitgebermarke wird immer wichtiger, da erlerntes Verhalten (Online-Bewertungen, Tests, Vergleiche, Rankings) immer mehr an Bedeutung gewinnt.
  • Die Integration der Digitalisierung in den Berufsalltag ist unerlässlich; ein Verbot von sozialen Medien in der Ausbildung ist undenkbar.
  • Arbeitsmarktforscher hinterfragen zunehmend das Konzept der festen Arbeitsplatzvergabe. Home-Office und Office-Sharing sind mehr als nur modische Erscheinungen.

Unternehmen warten noch immer darauf, dass junge Menschen sich gemäß vorgegebener Muster und Arbeitsprofile entwickeln. Diese Ära ist jedoch bereits seit mehr als einem Jahrzehnt vorbei. Moderne Personalstrategien sollten dies berücksichtigen.

Die Generation Z gewinnen durch neue HR-Strategien und -Maßnahmen

Mit der zunehmenden Besetzung neuer Stellen durch Angehörige der Generation Z wird es immer wichtiger, die Strategien in Bereichen wie Recruiting, Employer Branding, Schul- und Hochschulmarketing anzupassen. Schon bei der Generation Y wurde beobachtet, dass eine emotionale Bindung zum Unternehmen oft fehlte, und dieser Trend setzt sich fort. Daher ist es entscheidend, Motivation auf andere Weise zu fördern, beispielsweise durch spannende Projekte, abwechslungsreiche Herausforderungen, attraktive Entwicklungschancen und ergebnisorientiertes Management.

Um die Mitglieder der Generation Z als zukünftige Mitarbeiter anzusprechen und zu gewinnen, können Unternehmen verschiedene innovative Maßnahmen ergreifen:

  • stärkere Präsenz in sozialen Medien: Es ist wichtig, Plattformen wie Instagram, TikTok und Snapchat zu nutzen, um authentische und ansprechende Inhalte zu teilen, die die Unternehmenskultur und die Mitarbeiter hervorheben.
  • schnellere Bewerbungsprozesse: Vereinfachung und Beschleunigung des Bewerbungsprozesses, indem beispielsweise die Möglichkeit geboten wird, sich per LinkedIn oder benutzerfreundliche Online-Formulare zu bewerben.
  • flexible Arbeitsmodelle: Die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten, Telearbeit und Job-Sharing kann dazu beitragen, ein attraktives Arbeitsumfeld für die Generation Z zu schaffen.
  • Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Eine starke Betonung von Umweltschutz, sozialem Engagement und ethischen Geschäftspraktiken kann junge Talente anziehen, die Wert auf solche Aspekte legen.
  • Förderung von Weiterbildung und Karriereentwicklung: Die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten, Mentoring-Programmen und klaren Karrierewegen kann dazu beitragen, Generation Z-Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.
  • Einsatz von Gamification: Die Integration von spielerischen Elementen in den Rekrutierungsprozess und die Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, die Generation Z anzusprechen und zu motivieren.
  • Inklusion und Vielfalt: Die Schaffung einer inklusiven und vielfältigen Arbeitsumgebung, die unterschiedliche Hintergründe, Perspektiven und Erfahrungen respektiert und fördert, kann für Generation Z-Mitarbeiter besonders attraktiv sein.
  • flache Hierarchien: Förderung einer Kultur der Teamarbeit, indem beispielsweise Team-Events, gemeinsame Projekte und offene Kommunikation gefördert werden.
  • Nutzung von Influencern und Markenbotschaftern: Die Zusammenarbeit mit Influencern und Markenbotschaftern, die für die Generation Z relevant sind, kann dazu beitragen, die Aufmerksamkeit potenzieller Mitarbeiter auf das Unternehmen zu lenken.
  • Employer Branding: Eine starke und authentische Arbeitgebermarke, die die Unternehmenskultur, Vision und Werte klar kommuniziert, kann dazu beitragen, junge Talente anzuziehen und zu binden.
  • schnelle Feedbackschleifen: Da die Generation Z schnelle Rückmeldungen und Anerkennung schätzt, können regelmäßige Leistungsbeurteilungen und Feedbackgespräche dazu beitragen, ihre Motivation und Zufriedenheit zu erhalten.
  • Technologie und Innovation: Die Integration von moderner Technologie und innovativen Lösungen in den Arbeitsalltag kann dazu beitragen, Generation Z-Mitarbeiter anzusprechen und ihre Fähigkeiten optimal zu nutzen.

Im Umgang mit der Generation Z müssen Unternehmen umdenken und sich auf die Bedürfnisse der „Digital Natives“ einstellen. Die Generation Z zeichnet sich durch einzigartige Prägungen und Prioritäten aus, die sich deutlich von denen früherer Generationen unterscheiden. Diese Unterschiede gilt es zu berücksichtigen, um in den kommenden Jahren erfolgreich in Sachen Personalgewinnung zu sein.

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